DER SICHERHEITSDIENST

56 DSD 1 | 2022 SICHERHEITSFORSCHUNG Das dritte BASIC-Projektjahr startete im Januar mit einem Verbundtreffen sowie einem gemeinsamen Workshop der Projektpartner. Auch dieses Mal ließ die Coronalage nur virtuelle Treffen zu. Diskutiert wurde über den aktuellen Stand der Forschungsarbeiten und das weitere Vorgehen. Im Jahr 2022 sollen bisherige Ergebnisse gebündelt, Erkenntnislücken geschlossen und das Sicherheitsrahmenkonzept entwickelt werden. Kurzer Rückblick 2021 Die nationalen Fallanalysen konnten wie geplant abgeschlossen, die Experteninterviews beendet und ausgewertet werden. Auf der Jahresmitgliederversammlung der BDGW Anfang November 2021 in München wurden die Vertreter der Mitgliedsunternehmen über den aktuellen Projektstand, ausgewählte Zwischenergebnisse und die nächsten Projektschritte informiert. Gegen Ende des zweiten Projektjahres informierte zunächst die European Security Transport Association (ESTA), die als assoziierter Partner das BASIC-­ Projekt begleitet, u. a. über die Bewältigung vergangener internationaler Not- und Krisenfälle. Die Projektpartner der Arbeitsgruppe für Supply Chain Services (SCS) des Fraunhofer IIS stellten erste Erkenntnisse ihrer Arbeiten an einem Optimierungsalgorithmus vor, über den die optimale Verteilung von Bargeldbezugspunkten im Not- und Krisenfall ermittelt werden soll. Grundlagen des Sicherheitsrahmenkonzepts Bei den nun anstehenden Arbeiten am Sicherheitsrahmenkonzept werden verschiedene Aspekte zu berücksichtigen sein. Dazu zählen zunächst die Bedarfe der einzelnen Akteure an ein solches Konzept. Sowohl in den Befragungen der Geld- und Wertdienstleister, der Kreditinstitute und des Handels als auch in den Experteninterviews wurden die inhaltlichen Präferenzen der Bargeldakteure für ein solches Konzept benannt. Darüber hinaus liefern die Erkenntnisse zu den Best Practices, die Geld- und Wertdienstleister für verschiedenste Vorfälle unterhalb der Schwelle von Not- und Krisenfällen beschrieben haben, weitere Anhaltspunkte für mögliche Eckpunkte des Konzepts. Auch die Erfahrungen von Bargeldakteuren weltweit, die u. a. mit Erdbeben, Wirbelstürmen und Überflutungen konfrontiert waren, können wertvolle Anhaltspunkte für die Konzeptplanung ergeben. Best Practices, Back-ups und Kooperationen In den bisherigen Konzeptplanungen der Akteure kommt z. B. den Back-ups für die verschiedensten Ressourcen (u. a. IT, Kommunikation, Stromversorgung, Gebäude) bereits große Bedeutung zu. Auch lässt sich festhalten, dass gerade im Bereich der IT-Infrastrukturen diesbezüglich zahlreiche verschiedene Ansätze verfolgt werden. Welche Ressourcen allerdings mehrfach vorgehalten werden, hängt von verschiedenen Einflussfaktoren, z. B. der Unternehmens- und Kundenstruktur, ab. Abhängig von ihrer jeweiligen Rolle im Bargeldkreislauf ist der Grad der Kooperationen der einzelnen Bargeldakteure untereinander ausgestaltet. Zwar ist nicht überall eine gleich starke Verzahnung der Akteure notwendig bzw. sinnvoll, allerdings wurde gegenüber den Projektpartnern durchaus der Wunsch nach einem Ausbau bzw. einer Intensivierung der Zusammenarbeit an bestimmten Akteursschnittstellen (z. B. in Form von gemeinsamen Übungen) geäußert. Ein weiterer Aspekt, den es bei der Erstellung des Sicherheitsrahmenkonzepts zu berücksichtigen gilt. Das Projekt BASIC (Resilienz der Bargeldversorgung – Sicherheitskonzepte für Not- und Krisenfälle) wird im Zuge der Bekanntmachung „Zivile Sicherheit – Sozioökonomische und soziokulturelle Infrastrukturen“ des BMBF im Rahmen des Programms„Forschung für die zivile Sicherheit“ der Bundesregierung (www.sifo.de) gefördert. BASIC – Start ins dritte Projektjahr Von KirstenWiegand ist Referentin für Sicherheitsforschung der BDGW Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste. KirstenWiegand

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