DER SICHERHEITSDIENST

SCHUTZ VON VERANSTALTUNGEN UND MESSEN 19 DSD 1 | 2022 lige Sicherheitskonzept (bzw. der aktuelle Planungsstand) der jeweiligen Host City dem Team der EURO 2024 GmbH vorgestellt werden. Wir haben alle zehn Standorte besuchen können und sind froh, dass trotz der anhaltenden Pandemie persönliche Treffen unter Einhaltung der entsprechenden Hygieneregeln stattfinden konnten. Insbesondere im Sicherheitsbereich ist das persönliche Kennenlernen in „ruhigen“ Zeiten wichtig, um eine Grundlage zu schaffen, die auch in Stresssituationen ein vertrauensvolles und gutes Miteinander der verschiedenen Netzwerkpartner gewährleistet. Nachdem nun die „EURO-Wochen" abgeschlossen sind, folgt die Organisation zielgruppenspezifischer Veranstaltungen. So ist beispielsweise ein Treffen der Polizeiführer der zehn Standorte mit Vertretern der EURO 2024 GmbH für das 1. Halbjahr 2022 geplant. Ebenso stehen diverse Antrittsbesuche in Berlin auf der Agenda, auch um die nach der Bildung der neuen Bundesregierung relevanten, zuständigen Ansprechpartner persönlich kennenzulernen. Dabei spielt das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) traditionell die koordinierende Rolle für Sportgroßveranstaltungen, um ressort-, bund- und länderübergreifend die mit der Veranstaltung einhergehenden Themen zu bündeln. Um den Herausforderungen der UEFA EURO 2024 gerecht zu werden, bedarf es einer ganzheitlichen Befassung mit sicherheitsrelevanten, politischen und gesamtgesellschaftlichen Themenfeldern. Zur Bewältigung dieser Aufgaben wurde der sog. Nationale Koordinierungsausschuss (NKA) eingerichtet. Den Vorsitz dieses Ausschusses hat neben dem zuständigen Staatssekretär (bis dato Dr. Kerber, neu tbd) auch Turnierdirektor Philipp Lahm inne. Der NKA wird neben der Zusammenführung von Maßnahmen ein Nationales Konzept erstellen, in dem unter anderem die Aspekte des Nationalen Sicherheitskonzeptes aufgehen werden. Neben der übergeordneten politischen Entscheidungsebene gibt es auf der Fachebene zahlreiche Arbeitsgruppen, die fokussiert auf das Ziel hinarbeiten, die UEFA EURO 2024 zu einem sicheren Event zu machen. Die Polizeien der Länder haben sich beispielsweise in der sogenannten „PG EM 2024“ zusammengeschlossen, um einheitliche polizeiliche Rahmenkonzepte zu entwerfen. Die Feuerwehren nutzen die bereits etablierten Strukturen des Fachausschusses Vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz der deutschen Feuerwehren (FA VB/G), um EURO-spezifische Themen zu behandeln und einheitliche Szenarien festzulegen. Die zuständigen Sicherheitsverbände und Genehmigungsbehörden wie Ordnungsämter etc. werden in den ersten Monaten 2022 durch die verantwortlichen Personen der EURO 2024 GmbH besucht. Für die Gewährleistung der Sicherheit für ein solches Event ist der offene, transparente und ehrliche Austausch – immer unter dem Aspekt des Teamgedankens – essenziell. Einer der nächsten Meilensteine ist die Erstellung des Spielplans, der im April/Mai 2022 feststehen soll. Hier werden für die Austragungsorte die Anzahl der Spiele und die Spieltage festgelegt. Spielpaarungen und Anstoßzeiten stehen nach dem Final Draw (Endrunden-Auslosung) am 2. Dezember 2023 in Hamburg fest. Dies hat erheblichen Einfluss auf die Auswahl der sog. Team Base Camps der Mannschaften. Die erste Risikobewertung für die einzelnen Spiele durch die Sicherheitsbehörden erfolgt anschließend. Auch für die Organisation an den Flughäfen und Bahnhöfen ist dies ein entscheidendes Datum, um die weitere Planung insbesondere der an- und abreisenden Fans angehen zu können. Insgesamt gibt es noch jede Menge zu tun. Dennoch freuen wir uns über jeden Tag, mit dem wir diesem großen Event ein Stück näherkommen. Wir werden Europa und der Welt ein unvergessliches Turnier bieten. Bild: bychykhin – stock.adobe.com

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