DER SICHERHEITSDIENST

9 4 | 2021 DER SICHERHEITSDIENST GELD UND WERT ein eigenes Regelwerk zu schaffen. An dieses Regelwerk sind die Unternehmen gebunden. Die Sicherheitsvorschriften der BDGW haben dabei auch eine staatliche (Über-)Regulierung verhindert. Dennoch, oder gerade deshalb, gehören die bundesdeutschen Geldtransporte zu den erfolgreichsten weltweit!“ Doch bis dahin sollten noch fast zwei Jahrzehnte ins Land gehen. Der Zusammenschluss von Frankfurt Erst am 30. November 1989 wurde die BDGW im Sheraton Hotel am Flughafen der deutschen Bankmetropole Frankfurt am Main. aus der Taufe gehoben. An ihrer Wiege standen der Fachverband der Geld- und Werttransportunternehmen und die Bundesvereinigung für Sicherheitstransporte e. V. (BfS), die ihren Sitz in Hanau hatte. Dem waren Sondierungsgespräche von Vertreter beider Verbände unter Leitung von Frank Mauersberger und Wilhelm Rückriegel vorangegangen, die den Weg für eine gemeinsame Bundesvereinigung ebneten. Frank Mauersberger war Präsident des Bundesverband Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen e. V. (BDWS) und er wurde Vorsitzender des Fachverbandes, Wilhelm Rückriegel leitete die BfS. Zum Zusammengehen der beiden Organisationen waren verschiedene Schritte notwendig. Zuerst traten die Vertreter der beiden Verbände in getrennten Sitzungen zusammen, um die notwendigen Satzungsänderungen zu beschließen, die den darauffolgenden Akt, die Gründung der BDGW, ermöglichten. Dann konnten sich Frank Mauersberger, Geschäftsführender Gesellschafter der WSO Sicherheitsdienst GmbH & Co. KG, Osnabrück, seit 1970 Vizepräsident und seit 1982 Präsident des BDWS, und Wilhelm Rückriegel, Geschäftsführer der Firma Protectas in Frankfurt, die Hand reichen und den gemeinsamen Bundesverband besiegeln. Eine komplizierte Vorgeschichte An die Startschwierigkeiten der frühen Jahre erinnernd, gestand Rückriegel später: Reine Geld- und Werttransportfirmen hätten es schwer gehabt, sich zu organisieren. Der BDWS habe sich unter seinem Vorsitzenden Otto Mertens, Geschäftsführer der Münchener Wach- und Schliessgesellschaft, damals noch reserviert gezeigt. Mertens war auch der erste Vorsitzende des Fachverbandes der Geld- und Werttransporte. Mitglieder in diesem konnten nur Unternehmen werden, die bereits im BDWS Mitglied waren. Die letzten Versuche der Firmen, die ausschließlich Geld- und Werttransporte durchführten, sich dort zu organisieren, so Rückriegel, fanden etwa 1980/81 statt. Nachdem diese Bemühungen scheiterten, gründete sich der BfS. Gründungsmitglieder waren die Firmen Brinks, Protectas, Thein, Schies, Kötter und einige mehr. Etwa ein Dutzend Firmen bildeten den Grundstein der BfS. 1985/86 hat die BfS weniger als 20 Mitgliedsunternehmen, die jedoch gut 50 Prozent der organisierten GWT-Unternehmen ausmachten und etwa 60 Prozent der Geld- und Wertfahrzeuge. Dennoch, so Rückriegel: „Eine wirkliche Entwicklung der BfS war schwierig.“ Nachdem Frank Mauersberger nach dem Tod von Otto Mertens sowohl Präsident des BDWS als auch Vorsitzender des Fachverbandes geworden war, so Wilhelm Rückriegel, „gab es eine Wende in vielen Dingen“. Zur Jahreswende 1985/86 kam es in Bremen zu einem ersten Treffen zwischen Rückriegel und Mauersberger. Ein Jahr später begannen die ersten Gespräche zwischen den beiden Verbänden mit dem Ziel eines Zusammenschlusses. Schon vor der Vereinigung traten die beiden Verbände bei einigen Gelegenheiten, wie bei einer Aussprache mit dem Direktorium der Bundesbank, gemeinsam in Erscheinung. Vorstand 30.11.1989: v.l.n.r. Harry Loyo, Rita Czech (†), Frank Mauersberger (†), Wilhelm Rückriegel, Jochen Segler und Volker H. Thein

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